Aus: 'Berliner Morgenpost' (1981)
AUCH OST-BERLIN HAT "PUNKER" - IRRITATION BEI ERSCHEINEN IN KIRCHLICHEM JUGENDTREFF
Auch in Ost-Berlin gibt es "Punker", also jugendliche mit knallbunt gefaerbten Haaren, mit Sicherheitsnadeln im Ohr und verwegener Kleidung. Mit solchen "Punkern" machte nach Angaben des Evangelischen Pressedienstes (epd) die Ost-Berliner Galilaea-Kirchengemeinde im Bezirk Lichtenberg am vergangenen Wochenende Bekanntschaft. Dort war ein Jugendtreff in der Ferienzeit eingerichtet worden, wo sich junge Leute zu Aktivitaeten wie Basteln, Diskussionen, Folklore, Rockmusik und einem "Aktualitaetenmarkt" treffen koennen. Da tauchte zur Ueberraschung der Besucher am Wochenende eine "Punker"-Gruppe auf mit Jackenaufschriften wie "No Fun" - Kein Spass! Die versamelten Jugendlichen, an solche Aufmachung nicht gewoehnt, haetten der Punk-Band amuesiert-distanziert zugehoert. Irritation auch beim Gemeindepfarrer war entstanden, als die "Punker" zu ihrer Musik sangen: "Lasst Euch nicht verfuehren, es gibt kein hoeheres Wesen, lasst Euch nicht vertroesten, denn hinterher kommt nichts!" Der Pfarrer habe eine spontane Predigt gehalten, in der er den nun wiederum verbluefften Punkern sagte, dass von ihrer Musik allein auch keine Rettung zu erwarten sei. Dennoch habe es anschliessend keine Verstaendigung zwischen den "Punkern" und den anderen Jugendlichen gegeben, berichtet epd weiter. "Die absoluten Exoten unter den DDR-Jugendlichen packten ihre Sachen und zogen weiter", und die uebrigen Besucher seien mit "gemischten Gefuehlen zurueckgeblieben".
Ffurs 'Keep On Running' (1978)
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