Aus: 'Bonzen' (1987)
... Überhaupt das Ghetto, (mal endlich fuer die Unwissenden: Ghetto is ne Hochhaussiedlung im hohen Norden Berlins, das Maerkische Viertel), hier liegt die geistige Heimat und die glueckliche Hochhaus-Jugend. Hier verbrachten die Disasters die schoenste Zeit ihres Lebens. Und hier kaufte sich Marci 1976 oder 77 fuer 25,- Mark bei Woolworth sein erstes Skateboard, doch das Ding war nur Scheisse und absolut untauglich und man konnte nich mal ne Kurve damit fahren. So flog det Ding inne Ecke. Doch nachdem nen knappes Jahr spaeter nen Kumpel mit nem richtigen Skateboard ufftauchte und unser Marci och mal druff rollen durfte, war er infiziert. Und dann Weihnachten 1977 der historische Moment als Klein-Marci unter Weihnachtsbaum sein erstes geiles Calypso-Brett findet. Bald greift das Skateboard-Fieber um sich und innerhalb kuerzester Zeit gibt es eine Bande von 20 Ghetto-Skatern. Auf dem Abenteuerspielplatz, wo normalerweise Kinder Holzhuetten bauen und Lagerfeuer machen, fangen die Kids an, sich Quarter-Pipes zu bauen. Auch eine Halfpipe entsteht, ausgepflastert mit jeklauten CDU-Wahlplakaten. Beendet wurde diese schoene Zeit , weil die Kinder spaeter dauernd Naegel in die Pipi reinkloppten. Aber dank der Beton-fanatischen Stadtplaner gibt es noch genuegend Banks, kurzum eine Skateboard-Traumland-Area. 1979 wurden viele Mitglieder im 1.Berliner Skateboard Verein, der viele Skater aus den unterschiedlichen Bezirken zusammenbringen sollte. Neben einigen Berliner und Norddeutschen Titeln, wird Marci 1981 und 83 deutscher Meister. Und klar doch, dass dieses Hobby och seinen Niederschlag inner Musik findet, handeln demzufoilge viele Texte vom skaten, wie z.B.'Die on your board - don't throw your life away. Jede Zeit jeht zuende, so och die Ghetto-Hochkultur - die Kids werden aelter - Disaster lebt weiter, bleibt aber immer das Disaster, weil sich niemand richtig kuemmert. So haben sie bis heute erst einmal im Wessiland jespielt. Doch immerhin haben sie es jeschafft, ne selbstproduzierte LP rauszubringen. Die Musik wurde in 2 Tagen im Studio aufjenommen, der Saenger lag im Krankenhaus (Disastermaessig) und hat erst spaeter nen Tach lang jesungen und irgendwann wurde der Quatsch ne janze Nacht lang abjemischt. Seit Herbst 86 ist die 500er Ufflage bis heute fast ausverkauft...

Aus: 'Testament' (1982)
Dieses Wochenende hatten wir ja mal wieder schulfrei. Deshalb fragte mich dann auch Budginski am Freitag, ob ich nich mit ihm am Samstag ins Pornokino moechte. "Na klar", sagte ich da ohne zu zoegern, und schlug noch vor, Ewald zu fragen. Ewald lehnte zwar anfangs ab, da wohl seine Tusse neben ihm stand, doch in einem unbeobachteten Augenblick willigte er dann gierig ein. Viola wollte erst auch mit, doch dann dachten wir uns, dass ihre Anwesenheit in bestimmten Situationen vielleicht ein wenig unangenehm waere. So liessen wir sie dann zu Hause. Schodder kam dann auch noch mit, und als wir am Samstag dann endlich da waren, hiess es, dass das Kino erst in 20min aufmachen wuerde. Ohne zu uebertreiben: das waren die 20 grauenvollsten Minuten meines Lebens. Doch dann war es endlich soweit, und es ging rein (ins Vergnuegen). Diesmal haben wir uns von Ewald weggesetzt, weil es immer herb peinlich ist, wenn er voll laut stoehnt und keult!! ... Stoerend wirkten nur die ganzen Asylanten aus dem osmanischen Reich im Kino, die immer in den schoensten Szenen laut zu lachen anfingen, sich fortwaehrend in ihrer Urwaldsprache unterhielten und andauernd durch die Gaenge wetzten. Weil das wirklich recht furchtbar war, verliessen wir dann auch bald das Kino, da wir ehrlich gesagt auch ziemlich fertigwaren. Ich war sogar so kaputt, dass ich bei einem Film schon einschlief. Aber der Hauptgag des Tages kam ja dann auf dem Nachhauseweg. Ewald fuehlte sich wohl auch nich so recht, da holte er ein Erfrischungstuch heraus und rieb damit sein Schwanz ein. Als er damit fertig war, meinte er: "So, jetzt geht's mir wieder besser". Ewald sagte zwar, er will mich ganz doll quaelen, wenn ich das schreibe, aber da soll er mal kommen.

Charley´s War 'Got No Choice' (1989/90)
Musikdateien:
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